Viele Händler gehen automatisch davon aus, dass sie eine kommerzielle Shopware Edition wie Rise, Evolve oder Beyond brauchen, um professionell verkaufen zu können. In diesem Beitrag siehst du eine Gegenüberstellung aller Features aus Shopware und in welchen Editionen diese enthalten sind.
Die einzige vollständige Gegenüberstellung von CE und kommerziellen Plänen
Die Tabelle, die du hier im Beitrag eingebettet siehst, ist aktuell die einzige Übersicht, in der die Features der kommerziellen Shopware Pläne direkt mit der Community Edition gegenübergestellt werden. Du erkennst auf einen Blick, welche Funktionen in allen Editionen enthalten sind, wo die kommerziellen Pläne mehr bieten und wo die Unterschiede in den einzelnen Bereichen liegen, zum Beispiel Support, B2B, Content, Automatisierung, AI, Customer Experience oder Inventar.
Das hilft dir enorm dabei, Entscheidungen faktenbasiert zu treffen. Statt dich auf Marketingaussagen zu verlassen, kannst du genau prüfen, ob ein bestimmtes Feature für deinen Use Case wirklich relevant ist oder ob du mit der Community Edition bereits alles Wichtige abdeckst.
Support
B2B Suite
Content & Design
Workflow & Automatisierung
Shopware AI
3D Funktionalitäten
Customer Experience & Marketing
Inventar & Bestellung
Internationalisierung
Weitere
Wie viel die Shopware Community Edition tatsächlich kann
Wenn du die Tabelle durchgehst, fällt schnell auf, dass die Community Edition funktional alles andere als abgespeckt ist. Du kannst physische und digitale Produkte verkaufen, Kategorien und uneingeschränkt Verkaufskanäle verwalten, verschiedene Währungen und Steuern nutzen, Zahlungen und Versandarten konfigurieren, Kundengruppen anlegen, SEO Funktionen, Cross Selling nutzen, Produktbewertungen sammeln und Tags verwenden.
Auch im Bereich Content und Prozesse bist du mit der CE sehr gut aufgestellt. Du hast den visuellen Page Builder für ansprechende Einkaufswelten, den Rule Builder für flexible Geschäftsregeln und ein Rollen und Rechte System für dein Team. Dazu kommen Import und Export, Migration oder Mehrsprachigkeit. Damit kannst du bereits einen sehr professionellen Shop aufbauen, ohne eine kostenpflichtige Lizenz.
Wann kommerzielle Features wirklich relevant sind
Die kommerziellen Pläne legen dann vor allem bei Spezialthemen drauf. Dazu gehören zum Beispiel die B2B Suite mit erweiterten Rechten, Angebotsmanagement und Schnellbestellungen, Advanced Search, Form Builder, Social Shopping, Shopware AI Funktionen oder 3D Features. Diese Möglichkeiten sind spannend, aber sie werden in der Praxis längst nicht von jedem Shop wirklich genutzt.
Oft ist es sinnvoller, ehrlich zu prüfen, welche Funktion du im Alltag tatsächlich brauchst. Wenn du zum Beispiel nur wenige B2B Kunden hast, reicht vielleicht ein schlankes B2B Plugin statt der kompletten Suite (oder gar nur die richtige Nutzung der Kundengruppen?). Oder du ergänzt eine bestimmte Funktion im Bereich Suche, Formulare oder Produktkonfiguration über ein einzelnes Plugin, statt für eine höhere Edition mit vielen für dich irrelevanten Features zu zahlen.
Plugins statt Plan: gezielt nachrüsten und Kosten sparen
Genau hier spielt der Plugin-Markt für Shopware seine Stärke aus. Für viele Funktionen, die in den kommerziellen Plänen enthalten sind, findest du im Store gute Alternativen als Erweiterung. Du kannst dir also gezielt die zwei oder drei Features nachrüsten, die dir in der Community Edition fehlen, und bleibst trotzdem insgesamt günstiger als mit einem Lizenzplan.
In der Praxis ist das oft die sinnvollste Strategie. Du startest mit der Community Edition, setzt deinen Shop auf, ergänzt punktuell Plugins für dein konkretes Geschäftsmodell und beobachtest, wie sich dein Umsatz entwickelt. Erst wenn deine Anforderungen oder dein Volumen deutlich steigen, wird ein Upgrade auf einen kommerziellen Plan wirklich interessant.
Warum Shopware trotzdem Lizenzmodelle braucht
Eine wichtige Sache möchte ich dazu aber anmerken: natürlich muss auch Shopware Geld verdienen. Ein professionelles Shopsystem braucht Weiterentwicklung, Support, Infrastruktur, Sicherheit und ein Team, das kontinuierlich daran arbeitet. Genau wie bei jeder anderen leistungsfähigen Plattform gehören Lizenzkosten deshalb einfach dazu.
Fairere Kostenstruktur als bei manchen Mitbewerbern
Die Gebührenstruktur von Shopware ist im Vergleich zu Systemen wie Shopify deutlich fairer aufgebaut. Während Shopify zwar günstige Einstiegspläne anbietet, aber zusätzlich eine Provision pro Verkauf nimmt, zahlst du bei Shopware ausschließlich eine feste monatliche Summe. Egal wie viele Bestellungen du hast, es kommt nichts zusätzlich pro Transaktion oben drauf (abgesehen von Payment-Gebühren). Das macht die Kosten viel kalkulierbarer und verhindert, dass dein Erfolg gleichzeitig deine Gebühren explodieren lässt.
Gerade für wachsende Shops ist das ein wichtiger Punkt. Wenn dein Umsatz steigt, behältst du deutlich mehr von deinem Gewinn, weil Shopware nicht bei jeder Bestellung mitschneidet. Du kannst dir also sicher sein, dass dein Geschäftsmodell dauerhaft stabiler bleibt als bei transaktionsbasierten Plattformen.
Fair Usage Policy und GMV: die Grenze der Shopware Community Edition
Ganz wichtig ist, dass du die Fair Usage Policy von Shopware im Blick behältst. Die Community Edition ist nur bis zu einem Bruttojahresumsatz von 1 Million Euro vorgesehen. Grundlage ist der GMV von Shopware, also das gesamte Bestellvolumen, das über deinen Shop läuft.
Wenn dein Shop wächst und du dich dieser Grenze näherst, solltest du rechtzeitig planen, wie dein Lizenzmodell in Zukunft aussehen soll. Eine ausführliche Erklärung zum GMV sowie der Fair Usage Policy findest du in den beiden verlinkten Artikeln.


Fazit: Erst schauen, was die CE kann, dann über ein Upgrade nachdenken
Für viele kleine und mittlere Shops ist die Community Edition von Shopware völlig ausreichend. Die eingebettete Übersichtstabelle zeigt dir sehr klar, wie featurestark die CE ist und in welchen Bereichen die kommerziellen Pläne wirklich einen Mehrwert bieten.
Mein Tipp lautet deshalb: Nutze die Community Edition als Basis, rüste fehlende Funktionen gezielt über Plugins nach und behalte nur die Fair Usage Grenze und dein GMV im Auge. Erst wenn dein Umsatz und deine Anforderungen spürbar wachsen, lohnt sich der Blick auf Rise, Evolve oder Beyond wirklich.

